Sicherer, effizienter und schneller Verbundwerkstoffe der Luftfahrtindustrie zerspanen
Ein entscheidender Erfolgsfaktor in der Luftfahrtindustrie ist die Gewichtsreduktion. Die Passagiermaschinen sollen immer leichter und effizienter werden. Die im Flugzeugbau eingesetzten Werkstoffe stellen Werkzeuge vor immer neue Herausforderungen.
Wurden in der Luftfahrtindustrie vor 20 Jahren noch weitestgehend Aluminium-Legierungen verwendet, halten in den neuen Flugzeuggenerationen wie Airbus A320neo, A350 oder Boeing 787-Dreamliner und 737 MAX eine ganze Reihe neuer Werkstoffe Einzug. Bei diesen handelt es sich auf der einen Seite um Titan-Legierungen und andererseits um komplizierte Verbundwerkstoffe wie CFK / Ti oder Ti / CFK / Al.
Solche komplexe, schwer zerspanbare Verbundwerkstoffe fordern Werkzeuge aus innovativem Hartmetall, denn die Eigenschaften der verschiedenen Materialien unterscheiden sich stark voneinander. Dies verlangt eine auf die Bearbeitung optimal ausgelegte Werkzeuggeometrie sowie allenfalls eine geeignete Beschichtung. Als Basis jedoch ist das Hartmetallsubstrat erfolgsentscheidend. Dank diversen, gemeinsam mit namhaften Flugzeugherstellern und Zulieferern realisierten Projekten verfügen wir in diesem Bereich über grosse Erfahrungen.
So konnten die speziell von uns entwickelten Doppelstufenbohrer aus der Hartmetallsorte EMT100 in unbeschichtetem Zustand die Anforderung bei der Bearbeitung eines Ti / CFK-Verbundes hervorragend erfüllen. Die engen Bohrtoleranzen konnten sowohl bei kohlenstoffverstärkten Werkstoffen, wie auch bei Titanwerkstoffen eingehalten werden.
Auch durch den Einsatz von beschichteten Werkzeugen wurden entscheidende Verbesserungen erreicht: So konnte beim Rumpfbau des A380 durch die Verwendung eines diamantbeschichteten Bohrers aus EMT100 bei der Bearbeitung der Druckkalotte zwei Prozesse (Bohren und Reiben) durch einen einzelnen ersetzt werden. Zudem wurde eine Standzeitverbesserung von 140 Prozent erreicht.